22. Ausgabe - Juli 13 JdF

Wandel lernen - Uni

Editorial

Liebe Leserinnen,

Alles auf der Welt ist Wandel - SIE allein unwandelbar. Wandel lernen und (sich) wandeln, können in diesem Sinne nur wir, IHRE Kinder – d.h. alle und alles dieser Welt. Ob gewollt oder ungewollt geschieht es, still oder schrill, indem wir durchs Leben gehen, uns hierhin und dorthin bewegen, scheinbar Festgefügtes lockern und verändern - in uns selbst und um uns herum. Im täglichen Hin- und Herwandeln verändern wir uns, während die EINE alles umschließt (uni-versitas) - eben auch den Wandel und das Lernen selbst. „UNI, die All-Eine“ – Mutter des Universums und der universalen Bildung“, benennt Kerstin Pilop ihren Bericht darüber, dass unsere „Universitäten“ grundsätzlich kosmisch-mütterliche Wurzeln haben und wahrscheinlich so alt sind wie die Erkenntnis von uns Frauen, dass die kosmischen und weiblichen Zyklen zusammengehören.

Wie selbstverständlich war es doch einst für die Menschen, dass alles von einer MUTTER stammt, sei es das Universum, die Kultur oder der eigene lebendige Clan! Und genau darum geht es in allem, was wir betrachten: MUTTER als Hervorbringende und Nährende „Mammaliae“ unserer Spezies aufzuzeigen, SIE sichtbar zu machen und zu benennen– sei es als Prinzip, als Vorfahrinnen oder als einzelne lebendige Personen - stellt vieles wieder auf feste Füße. Das ist auch Not-wendig, denn die Kultur der Väter steht Kopf. Indem wir „auf die Seite des Lebens wechseln“ (Krista Koepp) und „den Blick wandeln lernen: zu den mütterlichen Wurzeln schauen“ (Dagmar Margotsdotter-Fricke), erkennen wir, dass das Leugnen und Verdrängen der MUTTER-Kultur zur Entwurzelung und Unfruchtbarkeit führt– und damit zur Verheerung im weitesten Sinne – kosmisch und global.

„Eigentlich hat SIE uns nie verlassen“, sagt Annine van der Meer, Autorin des universellen Werkes „The language of Ma the primal mother“ zu Ursa Krattiger und damit auch zu uns. „Wir haben bloß IHRE Symbole nicht wieder erkannt. Jetzt ist es Zeit, dass wir uns erinnern.“ Auch das gehört zum Wandel-Lernen: der Lenkerin des Kosmos vertrauen, wie Annine es getan hat - weil auch heute noch „Wunder geschehen“, wie sie sagt.

Wandel lernen durch Vertrauen – dazu fordern Orakelkarten geradezu heraus: Uscha Madeisky stellt MATERialien vor, durch welche wir uns täglich fast lustwandlerisch matri-archalem Bewusstsein annähern können: Gerda Weilers Thesen und die daraus entstandenen Gode-Will-Karten. Wohin dann ein derartiger Wandel durch „Matriarchatskunde“ führen kann, berichtet Luna Lugschitz Ingridstochter, die uns an ihrem persönlichen Prozess teilhaben lässt. Lebenswandel sind immer persönliche Prozesse und gleichzeitig universell, denn, wie gesagt, wir Mammaliae haben alle eine „Säuge“-MUTTER.

Wie Mütter vor rund 120 Jahren kämpfen mussten, berichtet Julia Polzin, indem sie uns an das Leben der Mutterrechtlerin Ruth Bré erinnert, einer der Pionierinnen der Matriarchatsbewegung vor rund 150 Jahren, ausgelöst durch J.J. Bachofens „Mutterrecht“. Wie es den Müttern heute ergeht, zeigen die „Assoziationen zur Erzwingung des Sorgerechtes nichtehelicher Väter“, in denen die zeitgenössische Mutterrechtlerin Anita Heiliger das Bemühen, die Mutter und Mutter-Kind-Beziehung auszuschalten, als uraltes und dem Patriarchat innewohnendes Problem entlarvt: Mutterlosigkeit als grundsätzliches Ziel aller Vaterkulturen. Das Unrecht hat also einen Namen, wie Mariam Irene Tazi-Preve sowohl von ihrer leiblichen Mutter als auch von ihrer geistigen Doktormutter Claudia von Werlhof gelernt hat: „Wir müssen vom Glauben abfallen, vom Glauben an die Welt, so wie sie angeblich ist, und an das patriarchale Familiensystem“, ruft sie auf.

Mit der Ehrung wunderbar lebensgewandelter Frauen/GroßMütter und Glückwünschen für unsere Lehrmaestra-Jubilatas rundet sich diese Ausgabe des MATRAIVAL-Journals ab.

Jede Blüte will zur Frucht,
Jede Maid Groß/Mutter werden.


Dagmar Margotsdotter-Fricke



Inhaltsverzeichnis

6 Den Blick wandeln lernen: zu den Wurzeln schauen!
Dagmar Margotsdotter-Fricke

16 UNI, die „All-Eine“ – Mutter des Universums und der universellen Bildung
Kerstin Pilop

21 Auf die Seite des Lebens wechseln Krista Köpp

24 Frau Weisheits neue Kleider
Ursa Krattiger im Gespräch mit Annine van der Meer

28 Matriculum IX, Mater-ialien für den Wandel Uscha Madeisky

33 Die Akademie ALMA MATER und ihr neu gewachsener Zweig der Basiskurse auf Wanderschaft
Uscha Madeisky

34 Matriarchatskunde – meine Gedanken, mein Prozess
Erfahrungsbericht von Luna Lugschitz-Ingridstochter

36 Mutterrechtlerinnen – eine Erinnerung an Ruth Brè Julia Polzin

38 Versuch der Ausschaltung der Mutter und Mutter-Kind-Beziehung / Assoziationen zur Erzwingung desSorgerechts nichtehelicher Väter
Anita Heiliger

40 Vom „Widerständig-denken-lernen“ bei meiner Doktormutter
Claudia von Werlhof zur patriarchatskritischen Familientheorie

Mariam Irene Tazi-Preve

47 Zivilgesellschaft versus Geoengineering
Bericht Claudia von Werlhof

50 Glückwünsche und Dank an die Filiasophe Christa Mulack
Uscha Madeisky

52 Alma Jubilata – Gratulation für Siegrun Laurent
Christel Göttert

54 Ein Jahr und ein Tag – die matriarchalen Feste im Jahreskreis
Annette Rath-Beckmann

58 Die Kräuterfee, Karya - die Walnussbaumgöttin
Friederike Bleul-Neubert
Die Rose – Symbol der Liebe
Anne-Kathrin KaraMastochter

GODEWEG- Der Strom der Frau Lay
Heide Göttner-Abendroth

65 Buchbesprechungen

68 MatriaLex 2: Ma-tri-archat
Dagmar Margotsdotter-Fricke

70 G.l.a.n.z.s.t.ü.c.k.e

73 Resonanzen

77 In eigener Sache

78 Matri-Netz

80 Impressum