Liebe Leserinnen!
Mit dieser Ausgabe suchen wir nach Wegen, wieder in Balance zu kommen, mit dem Kosmos und der Natur, mit uns selbst und mit der Beziehung zwischen den Geschlechtern.. „Mutter Erde ist bedroht, Menschen, Tiere, Pflanzen leiden" (KaraMa). Das Recht hat kein Maß mehr. Das Geld, das weltweit Grundlage politischen Handelns ist, hat sich als tödliches Maß erwiesen. Aus Geld kann man keine Natur zurückgewinnen (s. Johannes Heimrath). Mehr wirtschaftliches Wachstum bedeutet vielmehr Zerstörung und Tod (vgl. Vandana Shiva). Die Be„herr"-schung der Erde droht im Chaos zu enden. Wir brauchen ein Maß für das Leben, ein menschliches Maß ohne Herrschaftsanspruch und männliche Bevormundung. Balance tut Not (vgl. Krista Köpp / Kerstin Pilop).
Es ist höchste Zeit, dass Frauen sich herausarbeiten aus dem männlichen Weltgefüge und Herrschaftsanspruch, dass sie seine Weltsicht verweigernm und die List der romantischen Liebesbeziehung durchschauen, die sie hindert, in die Welt hinauszutreten und Nein zu sagen. Es ist höchste Zeit, die patriarchale Verkehrung dieser Welt aufzudecken, die Umdeutungen von Mythen und religiösen Traditionen sichtbar zu machen, die Besetzung der Erde und heiligen Stätten zu beenden und damit der gegenwärtigen Gesellschafts(un)ordnung ihre Legitimationsgrundlage zu entziehen (vgl. Matriculum, Uscha Madeisky; Christa Mulack, Ursprünge der Religion). „Der Betrug mit dem Gender-Ansatz" lockt uns wieder in die Falle, denn im Patriarchat gibt es keine Gleichberechtigung, die den Frauen und der weiblichen Wirklichkeit gerecht wird (vgl. Claudia von Werthof).
Es ist an der Zeit, dass Frauen sich selbst ermächtigen und sich auf die Seite von Mutter Erde stellen, dass matriarchale Forscherinnen die vorpatriarchalen Ursprünge und Bedeutungen wieder ans Licht bringen, dass Männer und Frauen sich aus den selbstverständlichen täglichen Anpassungen an ein tödliches System befreien (s. Matriarchatskongress, Frauen-Konferenz in Kanada, Planetare Bewegung für Mutter Erde, Frauen in Aktion, Rat der Großmütter u.a.). Die Wertschätzung der Natur und ihrer Gaben, die Anerkennung der Erde, die unsere Lebensgrundlage ist, führt uns auf den Weg der Subsistenzpolitik. Diese alltägliche Lebens- und Überlebensweise jenseits von ständigem Wachstum und illusionärem Geld-Fetischismus fordert von uns ein Umdenken und eine Umorientierung zu dem, wovon wir wirklich leben, was wirklich zählt. Was jede/r von uns tun kann, ist — mit der eigenen Subsistenzarbeit beginnen (vgl. Veronika Bennholdt-Thomsen).
Alles hat seine Zeit — alles ist miteinander verbunden — alles ist in Bewegung. Balance bedeutet niemals Stillstand. „Ob nun bald in uns eine Zeit reif wird, uns zu besinnen, und wir bereit werden, wieder die zyklische Erkenntnis anstelle der Gewalt zu setzen?" (Gudrun Nositschka)
Die Herbst-Tagundnachtgleiche fordert uns auf zum Innehalten. Es ist die Zeit des Abschieds. Ich trenne mich von dem, was mich daran hindert, meinen Weg zu gehen. Neue Kräfte entstehen. Ich komme in Balance mit mir selbst und habe die Chance zur Neugeburt. Immer wieder. Dafür danke ich der göttlichen Lebensmacht, die alles in Balance hält, mich und die ganze Welt. Sie sorgt für den Kreislauf der Jahreszeiten auf Erden und für die kosmischen Kreisläufe. Sie bilden die Basis für das Leben auf der Erde, die unser Zuhause ist sowie die Erde, die wiederum im Himmel zuhause ist... Da tun sich Welten auf, die wir nicht erfassen können, mit denen wir aber dennoch verbunden sind, denn auch wir sind Kinder dieser allumfassenden weiblichen Schöpfungskraft.
Krista Köpp
6 Balance — Alles hat seine Zeit Krista Köpp / Kerstin Pilop
9 Wie Geld Armut schafft Vandana Shiva
13 Die Politik der Subsistenzperspektive Veronika Bennholdt-Thomsen
20 Die „Goldmarie" — eine Währung für das Unbezahlbare
Johannes Heimrath
22 Matriculum 4
22 Balance ist nicht gleich Balance — Die Verkehrung Uscha Madeisky
27 Der Betrug mit dem Gender-Ansatz Claudia von Werlhof
33 Planetare Bewegung für Mutter Erde (PBME) 3. Info-Brief
34 Der 3. Internationale Matriarchatskongress St.Gallen
Berichte, Kommentare, Stimmungen
42 Women's Worlds Congress 2011 Canada
Ein Bericht von Valentina Pakyntein
44 Zyklus und Zeit Gudrun Nositschka
47 Der Kreis des Dankes - Frauen in Aktion Matronen-Ritual / Dank an Mutter Erde / Sambuca-Netz
48 Der Kreis im Rat der Großmütter Großmutter Kristin
50 Tänzerin zwischen den Welten KaraMa Beran
53 Jahreskreis: Die Herbst-Tagundnachtgleiche KaraMa Beran
56 Die Kräuterfee Marita Akaja Zadra
58 Buchempfehlungen
60 GODEWEG
64 Freud's Mann Mose Christa Mulack (Serie, Teil 7)
68 G.I.a.n.z.s.t.ü.c.k.e
74 Resonanzen
77 In eigener Sache
78 Matri-Netz
80 Impressum