Liebe LeserInnen!
„Frau sein heißt Schöpferin sein" (Siegrun Laurent). Wir begrüßen den Frühling: Alles ist und kommt in Bewegung. „Bewegtes Sein" umfasst unseren Körper und Geist, unser Dasein auf der Erde. „Bewegung ist die Daseinsform der Materie" (Kerstin Pilop). Im kosmischen Tanz der Eurynome entfaltet sich das Leben, schwingt mit, verändert sich... Mit dieser Ausgabe der MATRIAVAL ehren wir die „Frauen- (in) -Bewegung", unsere Schwestern in Vergangenheit und Gegenwart, die um menschliche Würde und ihr Überleben gekämpft haben und kämpfen und sich nicht scheuen, die Welt mit ihren Augen zu sehen, Unterdrückung und Ausbeutung beim Namen zu nennen und einen Äon auszurufen. „Die Heimat der Frau ist nicht der Mann!" (Matriculum). Auf dem Weg in ein neues Zeitalter überprüfen wir unsere Glaubenssätze und Lebensmuster. Wir beenden unser „kräfte- zehrendes Augenmerk“ auf den Mann und stellen das Ehepaar als Paar aller Paare in frage (Uscha Madeisky). Die Balance zwischen den Geschlechtern wird allein dadurch hergestellt, dass sie aus einer Mutter kommt. Wir gratulieren Heide Göttner-Abendroth zu ihrem 70. Geburtstag (Interview, Dagmar Margotsdotter-Fricke) und ehren sie als Begründerin der Modernen Matriarchatsforschung, die vielen von uns die Augen geöffnet hat, eine andere matriarchale Welt nicht nur zu sehen, sondern sie als einzig mögliche Daseinsform menschlicher Zukunft zu erkennen (Heide Göttner-Abendroth). Wir ehren mit diesem Heft Maria Mies, die 80 Jahre alt geworden ist (Veronika Bennholdt-Thomsen) und sich als Ökofeministin noch immer unermüdlich dafür einsetzt, „dass das Leben weitergeht" und unsere Existenzgrundlagen erhalten bleiben (Maria Mies). Wir gratulieren auch Uscha Madeisky und Gudrun Frank-Wissmann zum runden Geburtstag, den Begründerinnen des Vereins MatriaVal (Jutta Maurer Kaußen).
Vor allem feiern wir dieses Jahr den 100. Internationalen Frauentag! Wir feiern ihn in denn Bewusstsein, dass sich die Frauenfrage wie alle gesellschaftlichen Fragen heute ab eine Frage des Überlebens von Mutter Erde stellt: „Brot und Rosen für Mutter Erde" (Krista Köpp). In dieser Zeit der drohenden Zerstörung (Rosalie Bertell) wird uns unsere Beheimatung auf der Erde, unsere Verwurzelung in ihr, neu bewusst. Wir erinnern an den „,Internationalen Tag der Mutter Erde" am 22. April und ermutigen alle Leserinnen, die Erde zu feiern und auf diesen Tag aufmerksam zu machen.
Verbunden mit den kosmischen Kräften des Werdens, Vergehens und Neu-Werdens tanzen wir unseren Lebenstanz und versuchen, unsere menschlichen Bewegungen, unser In-der-Welt-Sein, wieder anzupassen an die Bewegungen des Lebens. „Im Gehen der Spirale erkennen wir das Leben..." (vgl. „Was mich bewegt`) und ehren die „Große Mutter als weibliches mütterliches Lebensprinzip" (Li Shalima). Das universelle mütterliche Prinzip „ist ein Kulturprinzip des Schenkens von Zuwendung, Liebe, geduldigen Heranbildens und Förderns von Leben in seiner ganzen Vielfalt" (Kerstin Pilop). „Wir fangen an zu weben, was neu entstehen soll"... Eingebunden in den kosmischen Tanz, angepasst an das mütterliche Prinzip, begrüßen wir den Frühling eines neuen Seins auf dieser Erde, das überall aufbricht, Diktatoren und Herrschaftssysteme hinwegfegt, Lügner entlarvt und die weibliche Wirklichkeit als umfassende anerkennt und aufdeckt. Wir verbünden uns mit den Frauen in unserer Geschichte, miteinander, mit unserer Mutter Erde und beharren auf einem guten Leben für alle: Brot und Rosen für diese Welt! —
In eigener Sache: Angesichts der Geburts-, Feier- und Ehrentage bitten wir um Nachsicht, dass die Serien unserer Zeitung verschoben werden und zugesagte Artikel erst in den folgenden Heften erscheinen können.
Krista Köpp
6 Und sie bewegt sich doch Kerstin Pilop
14 Brot und Rosen für Mutter Erde Zum 100. Internationalen Frauentag Krista Köpp
17 Interview mit Heide Göttner-Abendroth anlässlich ihres 70. Geburtstages Dagmar Margotsdotter-Fricke
28 Glückwünsche für Maria Mies, Uscha Madeisky und Gudrun Frank-Wissmann
32 Wir brauchen eine neue Moral Economy Maria Mies
35 Planetare Bewegung für Mutter Erde PBME
Wie unser Planet langsam zum Wrack gemacht wird Rosalie
Bertell
42 Matriculum 2, Das Heilige Paar: Schwester & Bruder Uscha Madeisky
49 Was mich bewegt, Frauen berichten über ihr Bewegtes Sein
Mariann Hamel, Tricia Laurent, Annalene Annastochter,
Christine Weber, KaraMa Beran, Elke Leuschner
53 Comics in der Steinzeit Ulli Lust
55 Matriarchale Altsteinzeit— patriarchale Jungsteinzeit?
Heide Göttner-Abendroth
60 GODEWEG: Landschaftsgöttin „Teck" Evelyn Lang
62 OSTARA — Jahreskreis-Ritual der Frühlings-Tagundnachtgleiche Siegrun Laurent
66 TAPUAT — ein weibliches Lebensnetz Labyrinth-Meditation
Li Shalima
68 Die Kräuterfee Antje Kierstein Marita Akaja Zadra
70 Bewegende Bilder und Bücher Uscha Madeisky
72 G.I.a.n.z.s.t.ü.c.k.e
75 Resonanzen
77 Matri-Netz
80 Impressum